Ein Solarladegerät und ein Handy

Balkonkraftwerke und Ladegeräte für den Innenraum?

In Zukunft by Georg Kogler

In Zeiten wie diesen, die vor großen Ideen und einer Fülle an Informationen nur so strotzen, vergisst man leicht, dass die kleinen Dinge oft die größten sind. Denkt man zum Beispiel an Solarenergie, ist man sich vielleicht gar nicht im Klaren darüber, dass es eigentlich nicht unzählige Solarpaneele auf dem Dach oder gar ein Solarkraftwerk braucht, um eine halbwegs lohnende Menge an Solarenergie zu erzeugen.

Nein, braucht es wirklich nicht – mittlerweile gibt es vielfältige Innovationen, die es jedem ermöglichen, sich in den eigenen vier Wänden oder im Büro, seinen ganz persönlichen Solarstrom zu erzeugen. Und das Gute: diese Technik ist bereits verfügbar und bringt noch viele spannende Innovationen mit sich…

Die Sonnenseiten des Lebens

Es ist Freitagnachmittag, Sie haben eine anstrengende Woche hinter sich, fühlen sich ein wenig müde und freuen sich auf das Wochenende. Nur ein kurzer Blick aus dem Fenster und Sie verlieren sich in der wolkenlosen Aussicht. Für den Moment tauchen Sie ein in das Sonnenlicht, genießen die Wärme und freuen sich auf ein ausgiebiges Sonnenbad, später am Nachmittag.

In ihren Plänen für den restlichen Tag versunken, fällt Ihnen dann plötzlich auf, dass von unzähligen Dächern tiefblaue Solarpaneele glitzern. Irgendwie sieht es so aus,  als ob all diese kleinen Solarzellen unscheinbar und geduldig ausharren würden, um jeden noch so kleinen Sonnenstrahl einzufangen. Schon faszinierend, wie hier Tag für Tag ganz still und heimlich Sonnenlicht in saubere Energie umgewandelt wird. Obwohl Sie vielleicht kein ausgesprochen technisch interessierter Mensch sind, sind Sie dennoch ein wenig beeindruckt von diesem kleinen, großen Energiewunder.

Leider erinnert Sie all das auch an Ihre Stromrechnung, die nächste Woche wieder fällig ist: einfach immer zu hoch. Irgendwie scheint Strom ständig teurer zu werden, aber anderseits, denken Sie sich, ist Elektrizität nun mal unentbehrlich. Vor allem im digitalen Zeitalter mit seinen Bequemlichkeiten und mal ehrlich, wer würde schon freiwillig auf seine heißgeliebte Espressomaschine verzichten wollen?

Sie fragen sich, ob es nicht auch für Sie möglich wäre, auf die Sonnenseite zu wechseln und auf Solarenergie umzusteigen, wenigsten um die Stromrechnungen zu reduzieren? Außerdem, wie würde es sich wohl anfühlen, auch ein wenig dazu beizutragen die Ressourcen unseres Planeten zu schonen und die Welt ein wenig schöner zu machen? Ist jetzt etwa der Zeitpunkt gekommen, guten Gewissens auf die Kraft der Sonne zu bauen? Erst mal wieder an die Arbeit – nur noch ein paar Dinge erledigen und dann ab ins Wochenende.

Ein paar Stunden später, als Sie Ihren Arbeitstag mit einem zufriedenen Lächeln beenden, schauen Sie nach oben und Ihr Blick bleibt wieder an diesen Solarpaneelen hängen. Und wieder kehrt das Gedankenspiel zurück – saubere, kostenlose Energie und dazu noch Gutes für die Umwelt tun – die Idee lässt Sie nicht mehr los. Allerdings gibt es da ein paar Hürden…

Zum einen wohnen Sie in einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus, so dass Sie nicht frei über das Dach verfügen können. Und selbst wenn, die Kosten für eine voll ausgestattete Aufdach- Solaranlage sind ein finanzieller Brocken, den Sie momentan nicht stemmen möchten. Außerdem, wer weiß wie lange Sie hier noch wohnen? Was ist, wenn Sie ein Angebot in einer anderen Stadt bekommen, das Sie auf keinen Fall ablehnen können? Oder Sie lernen die große Liebe kennen, die weit weg wohnt und ohne die Sie nicht leben möchten? Oder Sie entschließen sich dazu, ein schönes, ruhiges Leben am Land zu führen? Der Punkt ist, Sie wollen auf keinen Fall viel Geld in ein „richtiges“ Solarsystem investieren.

Solaranlagen funktionieren nur im Freien, stimmt’s?

Wenn Sie doch nur eine Solaranlage in einem kleineren Maßstab, in irgendeiner Form, in Ihrer Wohnung haben könnten. Während Sie überlegen und sich fragen, ob dieses Wunderding dann bitte auch noch mobil sein könnte – also nur falls Ihnen dieser neue Job, die große Liebe oder das Landleben (oder alles auf einmal!) „passiert“, müssen Sie schmunzeln. Warum eigentlich nicht? Zugang zu sauberer, billiger und mobil nutzbarer Energie mit einer kleinen Solaranlage? Daran wäre nun wirklich nichts auszusetzen. Nur, wie soll das funktionieren?

Da gibt es nämlich ein Problem: Solaranlagen funktionieren nur im Freien, richtig? Und was passiert eigentlich, wenn es bewölkt ist? Schließlich fehlt dann das Sonnenlicht. Fragen über Fragen…

Nun, wie der Zufall es so will, laufen Sie am Wochenende einem Ihrer umweltbewussten Freunde über den Weg und Sie reden über Ihre Gedanken von Freitagnachmittag und wie Sie selbst liebend gern ein kleines Stück vom Sonnenhimmel für sich hätten. Sie teilen ihm Ihre Zweifel und Befürchtungen mit – dass Sie ja in einer Wohnung leben, und dass grau bewölkte Tage Ihren Traum von Solarenergie zerstören könnten. Glücklicherweise hat Ihr Freund aber ziemlich gute Neuigkeiten und diese lassen Sie dann doch hellhörig werden.

Die Sonne ins Haus holen

Tja, es stellt sich heraus, dass es tatsächlich Solarstromanlagen gibt, die im Innenbereich funktionieren. Sie müssen nur in der Nähe von Fenstern platziert sein, um ausreichend Sonnenlicht zu bekommen. Hierbei handelt es sich um Balkonkraftwerke oder Solarstrom-Ladegeräte.

Und was ist wegen dieser Wolkensache, was passiert an grauen, wolkenverhangenen Tagen? Siehe da, Ihr Freund hat noch eine gute Nachricht. Diese Solarstromanlagen arbeiten nicht nur mit direktem (d.h. hellem) Sonnenlicht, sie funktionieren auch ganz wunderbar mit indirekter Bestrahlung, das heißt, mit dem Licht, das an bewölkten Tagen auf die Solarzellen abgegeben wird. Sicher, sie erzeugen in diesem Fall etwas weniger Strom, aber arbeiten dennoch sehr effizient.

Ok, gut, aber wie steht es mit dem finanziellen Aufwand? Sie sind sich sicher, dass Sie auf keinen Fall ein Jahresgehalt (oder einen großen Teil davon) in ein komplett ausgebautes Solarenergiesystem investieren möchten. Nun, es gibt mittlerweile Mini-Solar-Power-Systeme mit „Plug & Play“-Funktion (einstecken und loslegen), die zum Beispiel ein einziges Solarpaneel nutzen, um Sonnenlicht zu bündeln und in Strom umzuwandeln. Den ganzen Tag, jeden Tag.

Und es gibt noch weitere Innovationen. Mittlerweile kann wirklich jede Oberfläche angepasst werden. Also wenn Sie sich zuhause umsehen und all die Bereiche, die mit Sonnenlicht geflutet werden, beobachten, dann tun sich plötzlich immer mehr Möglichkeiten für Mini-Solaranlagen in Ihren eigenen vier Wänden auf.

Solarenergie kann so aufregend sein. Glücklicherweise gibt es viele innovative Ideengeber und Designer, die sich mit der Entwicklung und Optimierung solcher Geräte für die verschiedensten Anwendungsbereiche beschäftigen.

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Bildquellen

  • Solarladegerät: Dmitry Galaganov | Shutterstock.com